Der Schulerfolg zugewanderter Kinder und Jugendlicher in Deutschland verbessert sich langsam aber stetig. Viele Jugendliche mit Migrationsgeschichte und Fluchterfahrung absolvieren erfolgreich die Ausbildung. Die besondere Situation dieser Adressaten hat sich durch die Maßnahmen während der Coronakrise (Schulschließungen, eingeschränk-ter Unterricht, digitale Unterweisung usw.) verschärft, wie in einer Reihe von Unter-suchungen aufgezeigt wird. Die Einschränkungen der Coronajahre wirken fort – auch dies zeigen neuere wissenschaftliche Studien.
Auch in der Praxis besteht übereinstimmend die Auffassung, dass konkrete Unter-stützung notwendig ist und an vielen Orten fehlt. Insbesondere kurzfristig verfügbare Unterstützung wird gebraucht, wenn vor Prüfungen und Tests bestimmte Lernhürden zu bewältigen sind.
Insbesondere darauf bezieht sich die Bildungsbegleitung. Und die mehrjährigen Erfahrungen zeigen, dass sie wirkt und die Bildungschancen der Teilnehmer*innen verbessert. Die Bildungsbegleitung dient dem einzelnen Jugendlichen für einen erfolg-reichen Weg zur Teilhabe, sie stärkt seine Position in Schule und Betrieb. Denn die persönliche Beratung hilft, mit Konflikterfahrungen zurecht zu kommen. Aber sie hat auch eine gesellschaftliche Aufgabe, nämlich die Fachkräfte, die schon hier sind, zu qualifizieren. Die Bildungsbegleitung wird von ehrenamtlichen Helfer*innen und Hono-rarkräften geleistet. Das umfassende Konzept erfordert von ihnen nicht nur fachliche Kompetenz für die jeweils bearbeiteten Anforderungen, sondern auch Sensibilität für die individuelle Lage der Begleiteten und Zurückhaltung bei ihrer Beeinflussung.
Unter den Bildungsbegleiter*innen sind einige, die einmal als geflüchtete Menschen diese Unterstützung im IBBO erhalten haben und ihre Dankbarkeit in der Unterstützung anderer Flüchtlinge zeigen.
Die Bildungsbegleitung wird von Mitarbeiter*innen der „Ökumenischen Flüchtlingshilfe Oberstadt e.V.“ (ÖFO) im „Interkulturellen Bildungs- und Begegnungszentrum Oberstadt“ (IBBO) organisiert.
Die Bildungsbegleitung wird aus Spenden von Personen und Stiftungen finanziert; insoweit ist das Projekt ein Projekt der Zivilgesellschaft, das vom Land unterstützt wird.